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Wie wird man Barpianist?

Dem Pianisten über die Schulter geschaut

Immer wieder werde ich gefragt: "Wie kann man Bar-Pianist werden? Wie haben Sie das gelernt, mehrere Stunden hintereinander als Alleinunterhalter Klavier zu spielen, ganz ohne Noten? Meinen Sie, ich kann auch lernen, auf den Feiern meiner Freunde zu spielen und eines Tages vielleicht sogar auf Hochzeiten und Empfängen?"

Ich denke, es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, wenn man Barpianist werden will. Das wichtigste und grundlegendste, das habe ich immer wieder gemerkt, ist Freude am Musikmachen, eine gewisse Unbeschwertheit im Umgang mit dem Klavier sowie Sensibilität gegenüber der Situation: Kurz gesagt, dass man sich mit seiner Rolle als Klavierspieler wohlfühlt.

Martin Grütter

Ich selbst hatte das Glück, ganz selbstverständlich mit Musik und mit dem Musikmachen aufgewachsen zu sein. Das hat mir geholfen, mir auch später den natürlichen Zugang zum Klavierspielen zu erhalten. Für den Barpianisten muss – fast noch mehr als für den Konzert-Pianisten – das Klavier zur zweiten Natur geworden sein. Wenn der Musiker an seinem Instrument sitzt, darf es nicht die geringste Spur von Verkrampftheit oder Unnatürlichkeit haben.

Jeder, der über einen solchen entspannten Zugang zur Musik verfügt – egal ob seit Kindesbeinen eingeübt oder erst später entdeckt – kann im Prinzip Barpiano spielen. Aber natürlich: Bis es dann wirklich soweit ist, dass man sechs Stunden lang angenehme Hintergrundmusik spielen kann, ist es noch ein weiter Weg.

Lesen Sie auf den folgenden Seiten, was die wichtigsten Dinge sind, die ein Bar-Pianist lernen muss: